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Playlist voller PrideLGBTQIA+ Sounds, Empowerment und Liebe

Wir feiern die Macht der Musik mit Kiddy Smile und Raya Martigny.

Communitys drehen sich schon immer um gemeinsame Erfahrungen und ein geteiltes Verständnis. Vor allem Musik ist für viele Communitys ein Stützpfeiler der Vertrautheit – und in der LGBTQIA+ Geschichte stellt Musik schon immer ein leidenschaftliches Ventil für Trotz, Empowerment und Liebe dar.

Die LGBTQIA+ Community inspiriert, erschafft und führt die zeitgenössische Kultur weiterhin an. Von Ma Raineys anzüglichem LGBTQIA+ Blues-Gesang im New Orleans der 1920er bis hin zu den House- und Disco-Tracks, die durch den Underground der Ballroom-Szene wummerten. Selbst Beyoncés neuestes Album „Renaissance“ ist inspiriert von den vielen LGBTQIA+ Schwarzen Musik-Pionieren.

Um weniger bekannte LGBTQIA+ Künstler zu beleuchten und gleichzeitig den Ikonen zu huldigen, die nicht mehr unter uns weilen, haben wir einen Künstler und eine Künstlerin, die aktiv einen Beitrag zur LGBTQIA+-Community leisten, um eine Playlist gebeten, die der Macht der Musik Tribut zollt.

Kiddy Smile ist DJ, Producer, Sänger, Model und Ballroom-Ikone. Er hat seine EP „Paris' Burning Vol. 1“ 2022 veröffentlicht. Die EP feiert die lebhafte LGBTQIA+ Nightlife-Szene und gibt Einblicke in Smiles einzigartige Perspektive auf gesellschaftliche Missstände.

Raya Martigny ist Model, Künstlerin und Aktivistin. Oft ziert sie die Titel von Modemagazinen oder schreitet den Runway entlang. Im Mai enthüllte sie ihr Projekt „Kwir, Nou Èxist“ zusammen mit dem Fotografen Edward Wichard. Die beiden dokumentieren darin die oft übersehene LGBTQIA+-Community der Insel Réunion.

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Kiddy Smile

Welche Emotion wolltest du mit deiner Playlist-Auswahl vermitteln?

Musik bedeutet mir so viel und macht einen großen Teil meines emotionalen Ausdrucks aus. Als DJ versuche ich, Menschen mit auf eine Reise aus extrem unterschiedlichen Emotionen mitzunehmen. Es ist wie eine Achterbahn. Bei dieser Playlist hier versuche ich definitiv, dich auf eine emotionale Achterbahn mitzunehmen.

Diese Auswahl soll dir dabei helfen, in dich zu gehen und zu erkennen, wie schön du bist und wie weit du schon gekommen bist. Gleichzeitig will ich aber auch, dass du dich zum Feiern bereit machst und dass du dich darauf einstellst, auszugehen und jemanden kennenzulernen. Wenn du der Reihenfolge meiner Playlist folgst, dann wird sie perfekt dazu passen, falls du am Ende mit jemandem nach Hause gehst.

Stichwort Liebesbrief: Welcher Track vermittelt am meisten Romantik?

Ich würde sagen, „I Don't Love You Anymore“ von ANOHNI ist der Song, der am meisten Romantik rüberbringt. Es gibt nichts Dramatischeres als einen Schlussmach-Liebesbrief und ANOHNI liefert auf dieser Platte die dramatischste Performance. Der Song ist wunderschön geschrieben und perfekt arrangiert – ich liebe es, den Song zu hören, wenn ich einfach nur meine Traurigkeit spüren will oder wenn ich mit meinem Fahrrad rumkurve und an meine Exen denke.

Was bedeutet dir diese Liebesbrief-Playlist?

Diese Playlist ist ein Liebesbrief an alle queeren Menschen, die sich damit schwertun, Liebe zu finden, Liebe zu spüren, oder gesagt zu kriegen, dass man sie liebt. In dieser Welt ist es für queere Menschen noch immer sehr kompliziert, Liebe zu erfahren und zu genießen wie alle anderen auch. Viele müssen ihre Liebe noch immer verstecken. Ich weiß, dass die Zeiten sich ändern und es besser wird. Aber ich kann es nicht abwarten, bis wir über diese Dinge gar nicht mehr reden müssen. Ich kann es nicht erwarten, dass wir irgendwann lieben können, wen wir wollen, und man muss einfach gar nicht mehr darüber reden. An alle, die diese Liebesbrief-Playlist hören: Ich hoffe, du weißt, dass du Liebe verdienst.

Welcher Aspekt der LGBTQIA+-Community inspiriert dich am meisten?

Ich finde, die beste Eigenschaft der Community ist es, dass sie selbst in den schwierigsten Situationen noch Freude finden kann. Selbst wenn es viel Feindseligkeit gibt, streben die Menschen in der Community danach, das Gute zu sehen und die besten Dinge im Leben zu genießen.

Wie sieht die Zukunft für LGBTQIA+ Musiker aus?

Ich denke, es gibt mehr und mehr Sichtbarkeit für queere Künstlerinnen und Künstler, nicht nur im Untergrund, sondern auch in der Mainstream-Industrie. Wir sehen auch so viele Artists, die sich als queer outen, und das bringt sehr viel Sichtbarkeit und öffnet zukünftigen Künstlern die Türen.

All das freut mich sehr, denn das führt auch dazu, dass unter den Menschen, die diese Musik hören, Gespräche stattfinden. Wir gelangen langsam an den Punkt, wo wir nicht nur Musik-Trends mitformen dürfen, sondern langsam auch die Veränderung an sich verkörpern.

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Raya Martigny

Wie haben deine Wurzeln auf der Insel Réunion deine Musikauswahl beeinflusst?

Meine Jugend auf der Insel Réunion war magisch. Ich hatte Zugang zu so vielen paradiesischen Orten, an denen ich mich allein fühlte und von der Welt träumen konnte, in der ich gern leben wollte. Meine Kultur ist alles für mich, aber das Leben als pansexuelle kreolische trans Frau war nicht einfach. Ich musste Stärke und Mut in mir selbst finden und für mein Recht auf Selbstausdruck kämpfen. Mit 15 hatte ich vor, nach Paris zu ziehen, und mit 17 lebte ich endlich allein in dieser riesigen Stadt, bereit meine Träume zu verfolgen.

Inwiefern spiegelt deine Playlist deinen persönlichen Bezug zur Musik wider?

Meine Playlist reflektiert deutlich meinen Werdegang, als ich anfing, in Paris meine Freiheit zu erforschen. Ich wuchs mit älteren Leuten auf, die immer ihr Leben durch die Musik feierten. Sie haben wirklich guten Geschmack und wissen genau, wie man in Paris Kultur-Ikonen erschafft, wie etwa Dora Diamant, Pipi De Frèche, Dustina, Nizard, Corrine und viele mehr. Sie brachten mir alle die Liebe zur Musik näher. Mein Leben drehte sich ums Tanzen, Feiern und Kämpfen. Mein Leben war Musik. Ich wollte einfach meine tiefen, sexy, emotional offenen Gefühle ausdrücken. Ich bin bereit, jeder Überraschung zu folgen, die das Leben für mich bereithält.

Wenn du deinem jüngeren Ich einen Liebesbrief schreiben könntest, was würde drinstehen?

Folge deinen Instinkten. Lass dir von niemandem erzählen, dass du nicht gut genug bist, um Erfolg zu haben. Du kannst ikonisch sein, wann immer du auch nur atmest, und darüber hinaus. Du wirst auf viele tiefe, abstrakte Räume treffen. Öffne einfach die Fenster und jeder dieser Räume wird sich mit Gold füllen. Du wirst deinen persönlichen Kampf zur Priorität machen, aber dabei solltest du auch Demut walten lassen.

Was ist deine liebste moderne Geschichte eines persönlichen Triumphs aus der LGBTQIA+-Community?

Es ist ein Triumph, einfach nur deine Wahrheit zu leben.

Welche Botschaft würdest du gern der Trans-Community mit deiner Playlist schicken?

Ich würde mir wünschen, dass sie die Musik spüren und dass sie Stolz verspüren. Die Kraft, die wir teilen, ist universell und wird es immer sein. Genau wie die Musik.

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